Walter Christen (rechts) neben Sifa-Gründer Robert Lutz
Walter Christen ist gestorben.
Anfang März haben Fanny Christen, Familienangehörige und auch einige Filmerkollegen und Kolleginnen Abschied von Walter Christen genommen.
Am 17. Juli 1926 ist Walter auf die Welt gekommen, am 21. Februar 2016, also nur ein knappes halbes Jahr vor seinem 90. Geburtstag ist er von seiner Krankheit erlöst worden.
Walter war in der Filmerszene ein Ass, denn alle kannten ihn. Er wusste in allen filmtechnischen Belangen Bescheid, sei es Chemiefilm oder sei es Video. Zuerst hat er natürlich
auf Chemiefilme seine Kinder gefilmt, später kamen Trickfilme und Wettbewerbsfilme dazu. Man kann Walter nicht auf eine Sparte reduzieren, er hat diverse Filme, seien es
Trickfilme, Spielfilme aber vor allem auch
Dokumentationen realisiert. Lange Zeit hat er ja für einen Lokalsender Videos, damals noch mit Super-VHS
produziert und war somit mit allen Problemen der Film und Videotechnik bestens vertraut und er war natürlich in den 24 Gemeinden in denen seine Werke am Kabelnetz aufgeschaltet
waren ein sehr bekannter und gern gesehener Mann.
Walter hat aber auch viel für die SIFA getan. So hat er mit dem CCB (Ciné Club Basel) aktiv in der SIFA mitgearbeitet. Später hat er dann das Präsidium der SIFA übernommen und in
den wilden Zeiten seiner Präsidentschaft immer kühlen Kopf bewahrt. Damals war die SIFA noch viel grösser als heute, hatte mehr Klubs und auch Mitglieder, aber bei Problemen ging
es schon immer hoch zu und her und die Diskussionen wollten oft keine Ende nehmen. Walter griff immer wieder mässigend ein, ohne den einen oder andern zu beleidigen, konnte er mit
seiner ruhigen und ausgleichenden Art die Diskussion wieder auf den Boden holen und zu einem guten Ende bringen. Für verschieden Filmfestivals war Walter öfters als Juror tätig,
in den SIFA-Clubs wie auch bei den Eurofilmern in Deutschland und Österreich. Hier entstanden viele nette Kontakte.
Später sah man ihn dann, immer in Begleitung seiner Fanny, noch oft an SIFA- und EURO-Festivals, er musste etwas kürzer treten, aber sein Lächeln und seine liebenswürdige Art sind
geblieben.
In den letzten Jahren habe ich Walter nicht mehr gesehen, seine Krankheit liess es nicht mehr zu, Anlässe der SIFA zu besuchen. Am 21. Februar 2016 ist er im Seniorenzentrum
Aumatt in Reinach friedlich eingeschlafen. Ein liebenswürdiger und guter Mann hat uns verlassen und er wird uns immer in guter Erinnerung bleiben. Seiner Frau Fanny möchte ich im
Namen der SIFA und der Eurofilmer das herzliche Beileid aussprechen.
Hansruedi Wiget